Die Bedeutung des Diskurses


 Widerstand durch Erzählen
Köpf gehört wohl zu den Schriftstellern, die die Welt sprachkritisch begriffen haben, die davon ausgehen, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem herrschenden Sprachgebrauch und den existierenden Umständen gibt. Damit diese überhaupt wahrgenommen werden können, sollten sie erst erzählt werden: Tatsachen kann man nicht erzählen. Tatsachen sind erst erzählbar nach ihrer Verwandlung in Geschichten.“(Ks, 170)
Köpf begreift die Welt als ein sprachliches Ereignis. Ihm liegt es daran, die herrschenden unmenschlichen Umstände durch sein Erzählen zu überwinden. Erzählen ist die unabdingbare Voraussetzung dafür, die Welt aus einer anderen Wahrnehmungsweise als die herrschende zu verstehen. Die Gefahren, wie atomare Bedrohung, Massenvernichtung, Auf- und Nachrüstung, ökologische Umweltkatastrophen, mit denen die Menschen konfrontiert sind, sollten erst in Erzählungen verarbeitet werden, damit die Dimension der weltweit herrschenden katastrophalen Umstände erkannt werden kann: “Die kommende Schriftstellergeneration ist so alt wie die Wie­derbewaffnung, aber zu einem Roman darüber hat sie es noch nicht gebracht. Auch in Sachen Abrüstung ist bislang noch nicht viel zu sehen und zu lesen gewesen von einem republikanischen Engagement der jungen Schriftsteller.” (Ks, 165)
Köpfs Vorstellung von der Welt als ein sprachliches Ereignis hat eine Ähnlichkeit mit derjenigen von Nietzsche, der die Wechselbeziehung zwischen der Sprache und der Welt, der Wirklichkeit und der Sprache folgendermaβen formuliert:
„Die Welt wird zur Fabel, die Welt als solche ist nur Fabel: Fabel aber bezeichnet etwas, das erzählt wird, und nur in der Erzählung existiert; die Welt ist etwas, das erzählt wird, ein erzähltes Ereignis, und somit eine Interpretation: die Religion, die Kunst, die Wissenschaft, die Geschichte — das alles sind verschiedene Interpretationen der Welt oder vielmehr Varianten der Fabel.“[1]
Die Sprache vertritt nicht die Welt, sondern die Welt ist Sprache, oder umgekehrt. Damit die Welt verstanden werden kann, sollte man sie erst erzählen, in eine Erzählung verwandeln. Um dies mit Heidegger treffender auszudrücken:
„Der Mensch hat den eigentlichen Aufenthalt seines Daseins in der Sprache. (...) denn kein Ding ist, wo das Wort fehlt, erst wo das Wort gefunden ist für ein Ding, ist das Ding ein Ding“[2]
Beide Aussagen gehen davon aus, dass die Welt für den Menschen sprachlich vermittelt werden soll, um wahrgenommen werden zu können. Sie stimmen überein, indem sie behaupten, dass der Mensch bei seinem Erkennen der Gegenstände auf die Sprache angewiesen ist.
Durch die Abhängigkeit des Individuums von der Sprache bei der Selbstreflektion und -konstitution sowie bei der Erkenntnis der Gegenstände und der Welt ist es unumgänglich, auf die Funktion des Diskurses bei Köpf ausführlicher einzugehen, um der Bedeutung seines Erzählens, das sich die Überwindung der Dummheit, der Unvernunft, der atomaren Bedrohung des Universums zum Ziel setzt, gerecht zu werden und Einsicht in die Machtmechanismen zu gewähren, gegen die das Erzählen bzw. der Diskurs Widerstand leisten soll. Dass Widerstand sich als Erzählen gegen die herrschenden Umstände, die etablierte Dummheit richten soll, lässt die Konsequenz ziehen, dass es zwischen der existierenden Unvernunft, Ignoranz und dem Diskurs, der im Umgang ist, eine unmittelbare Wechselbeziehung gibt, dass es am Sprachgebrauch liegt und dass die Dummheit auf den existierenden Diskurs zurückzuführen sei. Die weltweit herrschende Unvernunft ist auf das Übergewicht des herrschenden Diskurses zurückzuführen, der den Menschen die vorhandene Wahrnehmung aufzwingt und zu der Entstehung der gesellschaftlich- politischen Verhältnisse beiträgt. Die Feststellung, dass der bestehende Diskurs zur Dauer der Herrschaft des Bestehenden beiträgt, dass die Macht also sprachlich aufgebaut wird, legt die These nahe, dass humanere Umstände erst durch ein anderes und alternatives Erzählen hätten verwirklicht werden können. Daraus kann man auch die Schlussfolgerung ziehen, dass menschheitsbedrohende Umstände durch Gebrauch eines „anderen“ Diskurses – Gegendiskurses – hätten überwunden werden können.
Foucault ist einer der Philosophen, der die Wechselbeziehung zwischen der herrschenden Macht und dem existierenden Diskurs tiefgehend untersucht und zur Aufklärung der komplexen Machtmechanismen einen wichtigen Beitrag geleistet hat; er ist der Ansicht, dass die Machthaber den Diskurs der Zensur unterwerfen, um ihre Herrschaft vor möglichen Gefahren zu sichern:
„Ich setze voraus, dass in jeder Gesellschaft die Produktion des Diskurses zugleich kontrolliert, selektiert, organisiert, und kanalisiert wird - und zwar durch gewisse Prozeduren, deren Aufgabe es ist, die Kräfte und die Gefahren des Diskurses zu bändigen, sein unberechenbares Ereignis zu bannen, seine schwere Materialität zu bändigen.“ [3]
Der Diskurs diktiert den Menschen ein bestimmtes Weltbild und steuert dadurch seinen Wahrnehmungsraum “ Der Diskurs allein ist es, der den Blick des Menschen auf die Welt bestimmt, (...) er bestimmt die Fähigkeit des Menschen, Dinge wahrzunehmen, ihr Ver­hältnis zueinander festzustellen und sie so zu bestimmen.“[4]
Die Existenz und die Fortdauer einer Ideologie oder eines Regimes hängt mit der Sprache zusammen: „Wer die Sprache kontrolliert, kann dadurch Einfluβ auf Denkprozesse ausüben. Ideologiesteuerung geschieht durch Sprachlenkung.“[5] Und es ist auf den Einfluss des Diskurses zurückzuführen, dass eine Ideologie ihr Leben durch den Diskurs sichert, so Bourdieu:
„Solange ein Herrschaftsakt unter der diskursiven Schwelle ist, ist er “über jede Diskussion erhaben” und damit auch nicht in Gefahr. (...) Dann erscheint die soziale und politische Ordnung, und damit auch deren Herrschaftsformen, als selbstverständliche und als vorgegebene Welt, die keine Antworten verlangt, weil sie nicht einmal Fragen aufwirft.“[6]
Der Diskurs trägt nicht nur zur Aufrechterhaltung der Macht und der Machtmechanismen bei, sondern erzeugt auch eine Macht, deren Fortexistenz durch deren Gebrauch gewährleistet wird:
„Und der Diskurs – dies lehrt uns immer wieder Geschichte – ist nicht bloβ das, was die Kämpfe oder die Systeme der Beherrschung in Sprache übersetzt. Er ist dasjenige, worum und womit man kämpft; er ist die Macht, deren man sich zu bemächtigen sucht.“ [7]
Zu den wichtigsten Machtmechanismen gehören zweifellos die Medien, die die Wahrnehmungen der Menschen durch den herrschenden Diskurs zu steuern versuchen. Es ist sehr schwierig, diese vorstrukturierte, den Menschen aufgezwungene Wahrnehmung zu sprengen und das Monopol des überwiegenden Diskurses zu brechen. Köpf klagt über den herrschenden Diskurs folgendermassen: „Der Diskurs aber über die poetologischen, ästhetischen und moralischen Konditionen kann gegenwärtig nicht zuletzt deshalb nicht geführt werden, weil der Freiraum, in dem er stattfinden könnte, längst besetzt ist vom Verwerterkartell, das sich mit dem trojanischen Pferd des Kultursponsoring und als Geschenk und Mäzenatentum getarnt eingeschlichen hat. In einer solchen Umarmung hat Kultur nicht die mindeste Chance.“( ÄuA, 116)
Unter diesen Umständen kann ein anderer Diskurs, nämlich derjenige Diskurs, der die bestehenden Umstände hinterfragt, nicht gedeihen. Und gerade dieser von den Massenmedien geschaffene Diskurs dient mehr zur Verdeckung als zur Aufdeckung der Öffentlichkeit „weil wir uns an die Brutalität in Gestalt verhungernder Kinder, hingeschlachteter Menschen, ausgewiesener Dichter, zerstörter Menschlichkeit zum täglichen Abendbrot via Fernsehen in Farbe gewöhnt haben, als sei dies alles Teil unserer alltäglicher Bedürfnisse.“ (MLK, 23) Köpf drückt sein Unbehagen aus, dass die Öffentlichkeit durch den Diskurs der Medien geprägt wird und dass sich die Medien mit Unnötigem im Hinblick auf den bedrohten Zustand des Landes und der Welt beschäftigen. Sie dienen dem herrschenden Zeitgeist: „Die verhäxelten Textpartikel des Journal intim bestimmen die Szene, aufgeladen mit Autobiographik und Lust an der Entblöβung, sich immer wieder an den Tag verlierend. Und all dies mit bemerkenswerter Produktivität.“ (ÄuA, 112) Diese Aussage wird durch folgende ergänzt, dass die Medien solche Themen behandeln, die in keinem Zusammenhang damit stehen, was Köpf von den Medien erwartet: „Während in London ein indischer Autor meiner Generation Weltliteratur schreibt, feiert man hierzulande die Ablichtung der Brustwarze einer Dichterfreundin, hebt die Hände zu den sieben fetten Mullbinden, ist schon unterwegs zum Internisten. Gefeiert wird ein Käfersammler, der nicht sterben kann und medienbewusst stolz den Stahlhelm präsentiert, durch den einst ein Kopfschuss gelang.“ (VrE, 75)
Köpf ist darüber empört, dass die Medien sich als eine der wichtigsten Instanzen erweisen, wo der Sprache Schaden angetan und wo die Wahrheit verdeckt wird: „Die Ära der Meisterfälscher und der Förster vom Silberwald erlebt ihre zweite, erheblich erweiterte und runderneuerte Auflage. Die kollektiven Trugbilder und Entlastungsmaschinerien feiern fröhliche Urständ, immer neue Schummelwörter machen die Runde. Schon sehe ich alternative Blätter und Stadtzeitungen am Werk, wenn es gilt, die Sprache auf Spruchband- und Parolenlänge zu verkürzen. Ekelhaft ist die grassierende Duckmäuserei, gepaart mit beflissener Anpasserei und Kriecherturm.“ (Ks, 165) Seine Vorstellung von den Massenmedien ist eine entgegengesetzte; sie sollten vielmehr den Erzählungen Platz einräumen, „die egal in welchen Medien – Worte oder Film – ein Publikum dadurch fesseln, dass sie Fragen aufwerfen und die Antworten hinauszögern.“ (MaT, 24) Sie stellen aber keine Fragen nach den Hintergründen der Verhältnisse. Daher werden ihre Konsumenten zu passiven Bürgern und zu Reproduzenten des bestehenden Systems, das inhumane, gesellschaftlich- politische, katastrophale Verhältnisse ausmacht und nicht zu Produzenten ihrer eigenen Wirklichkeit.[8] Das Monopol des von den Massenmedien verbreiteten Diskurses dient nur dazu, das Bestehende fortzusetzen. Die Auswirkungen der Medien auf die bestehenden Umstände fasste Walter Benjamin folgendermaßen zusammen:
„Öffentlichkeit hat nur ein Interesse an Urteilen. Sie ist richtende oder überhaupt keine. Aber das ist ja gerade der Sinn der öffentlichen Meinung, die die Presse herstellt, die Öffentlichkeit unfähig zum Richten zu machen, die Haltung des Unverantwortlichen, Uninformierten ihr zu suggerieren.“[9]
In dieser Hinsicht wird die Wahrnehmung des Menschen durch den Diskurs bestimmt. Um mit Ortheil zu sprechen: „Diktatur ist eine Interpretation der Welt; sie zerstört die transzendentale Struktur der Welt bei vollem Bewußtsein.“[10] Die Wahrnehmungsweise hat dann die Funktion eines Filters. Sie kann nur dann gelingen, „wenn sie diesen Filter passiert.“[11] Der bestehende Diskurs ist dieser Filter, durch den manche Informationen blockiert werden und die Massenmedien sind der Ort, wo die Legitimierung der bestehenden Umstände sichergestellt wird.
Zusammenhänge gibt es zwischen den katastrophalen Umständen und den Denk- und Wahrnehmungsweisen, die in den Einstellungen und Verhalten der Menschen eine gestaltende Rolle spielen und dadurch unmittelbar zur Entstehung der Umstände führen. Das Erzählen sollte sich nach Köpf vielmehr gegen diese den Menschen aufgezwungene Wahrnehmungsweise richten, da sie den Menschen auch ein bestimmtes Weltbild diktiert.: „Immer wird es mir darauf ankommen, genauere Fakten zu erfinden, als dies uns die verordnete Sicht auf die Dinge vorschreiben will.“ (DB, 161) Es ist jene „verordnete Sicht“, die das Bestehende, die existierenden Umstände als „notwendig“ als „unabdingbar“ als „unveränderbar“ wahrnehmen lässt. Aus diesem Grund ist „ das Erzählen ein Anerzählen gegen alles Endgültige und gegen jedwede vollendete Tatsache.“ (Ks, 169) Da es Köpf daran liegt, das Existierende – das bereits das Inhumane bedeutet – zu zerstören, um an die Stelle des Bestehenden, das Nichtexistierende – das Humane – zu etablieren, erscheint ihm das Bestehende als etwas Zuendegedachtes, als etwas Vollendetes, wogegen das Erzählen Widerstand leisten soll: „Vollendete Tatsachen sind eine Ungeheuerlichkeit für einen kreativen Menschen.“ (ZiK, 144) Und an anderer Stelle: „Das Weiterdenken widerspricht dabei der Auffassung vom Zuendegedachten. (dG, 10)
„Vollendete Tatsachen“, das „Zuendegedachte“ zwingen den Menschen die Annahme des Bestehenden auf, diktieren ihnen die vorhandenen Wahrnehmungen, sind vorstrukturiert und sprachlich verankert. Köpf stellt fest, dass die Medien keinen genügenden Platz für die literarischen, moralischen Themen einräumen, das Publikum entlasten und es durch ihren Sprachgebrauch betrügen, so dass es überhaupt nicht begreifen kann, was sich auf der Welt ereignet. Dadurch verweist er auf die Auswirkungen der Massenmedien und die Rolle des Sprachgebrauchs bei der Wahrnehmung: „Heiβt unser Alltag nicht Sprach-Betrug, Alleswisserei, Schauprozess? Und dann ist das da noch der “fun” des medialen Kolosseums, in dem die Beifallsgesellschaft hockt und nie genau weiβ, wer gerade Löwe ist und wer Christ. Der Hunger nach Wissen wurde ersetzt durch den Hunger nach Prominenz, jener durch Beifall zustandegekommenen, vom Beifall in Gang gehaltenen Entlastungsmachinerie.“( VrE, 78)
Während der bestehende Diskurs die existierenden Umstände „verdoppelt", die Welt als „unveränderbar“ darstellt, dadurch auch reproduziert, und zur Fortsetzung der Umstände beiträgt, während die politische Sprache, „ die bedeutungsleer ist, phrasenhaft, und die sich zum bloßen Erfüllungsgehilfen ökonomischer Machtinteressen hat degradie­ren lassen.“[12]sich zum Komplizen der Herrschenden erklärt, eröffnet die Sprache der Literatur eine neue Wahrnehmungsweise, wie Wolfgang Binder in Bezug auf den Gedanken der Dichtung feststellt: „Er überzeugt uns als eine mögliche Welt. Die Sprache einer Dichtung aber wird uns zu einem Gehabten, wir lernen über sie verfügen, sie befreit uns zu uns selbst und macht uns kritisch. [...] Denn wenn wir die Welt verändern wollen, so müssen wir zuvor andere Möglichkeiten von Welt sehen lernen - sehen, nicht bloß denken. Dieses Sehen lehrt unter anderem die Beschäftigung mit Literatur.“[13]
Der Vergleich zwischen dem herrschenden Diskurs und der Sprache der Literatur kann verdeutlichen, dass nur eine „andere“ Sprache diesen bedrohten Zustand überbieten kann. Die Schriftsteller sind nach Köpf unabdingbar auf eine „andere“ Sprache angewiesen, die den gegenwärtigen Prozess wahrzunehmen erlaubt, die sowohl Selbst- als auch Weltverwandlung ermöglicht; sie sind mit der Auseinandersetzung konfrontiert, Selbst- und Weltverwandlung in einer „anderen“ Sprache zu vollziehen, wodurch die beim Schreiben und beim Lesevorgang erworbene Einbildungskraft gefördert und geformt wird und die auch das Bestehende aufzuheben ermöglicht: „Statt die Welt abzubilden und sie wie die Medien noch einmal zu verdoppeln, muß der Erzähler sein Ich, seine Welt und die Zeiten verwandeln. Verwandeln heißt jedoch nicht, sie schrill zu kostümieren, sondern sie kraft poetischer Vorstellung und Phantasie überhaupt neu zu schaffen.“ (Ks, 171)
Diese „andere“ Sprache ist nach Köpf die Sprache der Literatur. Unter all den Medien ist nur die Sprache der Literatur geeignet, die inhumanen Umstände zu überwinden: „Möglicherweise erweist sich die Literatur als jene Universalsprache, die – politischen Grenzziehungen zum Trotz – vielleicht die letzte humane Kraft darstellt, die alle verbinden kann, ohne den einzelnen einzuschränken, sondern ihn vielmehr zu jener Vorstellungskraft ausbildet, die Grenzen und Schranken als untauglich verwirft.“ (SuN, 103) Das Individuum seinerseits ist unvermeidlich der Sprache ausgeliefert. Um sein Selbst aufzubauen, sich erkennen zu können, muss es von der existierenden Sprache Gebrauch machen. Wenn es dies tut, soll es sich auch mit dem herrschenden Sprachgebrauch auseinandersetzen, da ihm durch die Sprache auch ein bestimmtes Weltbild aufgezwungen wird. Das Individuum befindet sich vor einer solchen auswegslosen Situation: wenn es die bestehenden Sprache gebraucht, auf die es ja angewiesen ist, ohne die es sein Selbst nicht konstituieren kann, wird es unmittelbar zu einem Teil der Maschinerie der menschheitsvernichtenden Verhältnisse. Der Mensch trägt durch Sprachgebrauch zur Entstehung dieses Räderwerks bei, wie Markurs Rieger treffend formuliert: „Durch sein „In-der-Welt-sein“‘ ist der Mensch viel eher das Produkt seiner Umwelt als deren bewußter Gestalter. Die Verwicklungen in enge Sozialbeziehungen verstärken dieses Moment noch.“ [14]
Um die Unvernunft zu überwinden, sollte man die Spielregeln der Macht erkennen und auch eigene aufbauen. Wenn die Unvernunft sprachlich aufgefasst wird und kraft des bestehenden Diskurses sowie der jeden Tag erzählten Geschichten gesellschaftlich, sozial geregelt wird, indem die Herrscher durch die Medien den bestehenden Diskurs in den Umgang bringen, entsteht ihre Welt aus sich selbst heraus wie im Schlaraffenland: „’Im Schlaraffenland’: das ist da, wo Honigbäche und Suppenströme flieβen, wo die Teiche und die Seen mit Wein gefüllt sind, Schweine und Mastochsen kommen nur als Braten vor, in denen bereits Messer und Gabel stecken. Esel scheißen Feigen, Pferde legen Rieseneier, Hunde liefern Muskatnüsse. Die schlaraffische Welt ist eine Welt, die immer wieder aus sich selbst entsteht.“ (IS, 32)
Die Unvernunft wird von den Mitgliedern der Gesellschaft in jedem Haus, in der Öffentlichkeit, in jedem Gespräch reproduziert und verdoppelt, indem sie von dem bestehenden Diskurs Gebrauch machen und in ihren Geschichten, bzw. Erzählungen ihre Herrscher als Sieger erzählen; da gibt es keine Hoffnung auf Veränderung und Verwandlung der bestehenden Umstände, solange die Erzählungen nicht verändert werden. Köpf entwickelt sein Erzählprogramm, um diese auswegslose Situation des Menschen in den inhumanen Umständen zu überwinden. Unter solchen Voraussetzungen wird das Erzählen als einziger Akt begriffen, durch den man sowohl seine Selbst- als auch Weltverwandlung verwirklichen kann, nur unter der Voraussetzung, dass von dem bestehenden Diskurs kein Gebrauch gemacht wird, da er das Bestehende reproduziert. Erzählen soll zur Verwandlung der inhumanen Verhältnisse beitragen. Mit anderen Worten, das Erzählen hat insofern seine Bedeutung, wenn es zur Verwandlung des Ich sowie der Welt beiträgt, wobei man unter Selbst- und Weltverwandlung, die Humanisierung der Welt und seines Ich verstehen kann.
Köpf versucht zu zeigen, womit der Mensch konfrontiert ist: „Ich erkannte zum ersten Mal meine Aufgabe: Ich muss diesen Berg abtragen, der ständig wächst. Als hätte ich ihn mit meinen eigenen Händen aufgeschüttet. ( I, 41) Dass er das zu Erzählende als einen Erzählberg begreift, dem Erzählen gerecht zu werden als eine kaum erfüllbare Aufgabe betrachtet und dass es bei ihm als schwierigstes Unterfangen des Lebens überhaupt gilt, hängt mit dem Ausgeliefertsein des Menschen der Sprache, dem unerschütterlichen Übergewicht und den Auswirkungen des bestehenden Diskurses auf die herrschenden Verhältnisse zusammen. Diese Unmöglichkeit ist es, eine „andere“ Sprache zu erfinden, da bereits die Sprache vorliegt. Aber er fühlt sich gezwungen, zu erfinden, was ihm fehlt, auch wenn das eine „andere“ Sprache ist, die ja der schwerste aber einzige Ausweg aus dieser Ratlosigkeit ist: „Immer werde ich erfinden müssen, was ich entbehre.“ (DB, 161 ) Und gerade dieser schöpferische Prozess macht sein Leben lebenswert: auch wenn das Entbehrte die Sprache wäre, ist er bereit, sie zu erschaffen: „(...) solange ich erfinden muß, was ich entbehre, bin ich am Leben.“(Ks, 171)
Köpf ist davon überzeugt, dass Widerstand gegen die existierenden Verhältnisse nur dadurch geleistet werden kann, wenn andere Geschichten in den Umgang gebracht werden könnten, die die Infragestellung des Bestehenden und die Gestaltung einer möglichen und humaneren thematisieren: „Geschichten richten sich — im Gegensatz zum Klatsch — nicht nach moralischen Urteilen, sondern sie bezeugen Möglichkeiten und Hypothesen. Geschichten sind konjunktivisch, und erst der Konjunktiv eröffnet die Welt des Möglichen, des Unwirklichen und des Ersehnten (...)“(LDN, 182) Es kommt auf den Sprachgebrauch an, der einem „neue“ Möglichkeiten bietet und der die Dinge in Bewegung bringt, wenn man das richtige Wort trifft, wie im Gedicht von Eichendorff treffend formuliert wird “Schläft ein Lied in allen Dingen,/Die da träumen fort und fort,/Und die Welt hebt an zu singen, /Triffst du nur das Zauberwort.” [15] Das Leben bekommt daher bei Köpf seinen Sinn durch Geschichten – Erzählen. Er betrachtet Erzählen im Leben des Menschen als die wichtigste Instanz, durch die es legitimiert wird und er seine Existenz aufbauen kann. Das Erzählen führt zur Identität mit dem Leben, so dass Köpf die These vertritt, dass der Mensch bei seiner Selbstentfaltung und der Weltverwandlung auf die Sprache, auf das Gespräch angewiesen ist: „So erfinden wir uns halt von Ges­chichte zu Geschichte durchs Leben, wir Gaukler.‘“(ZiK, 144)
In diesem Sinne weist er darauf hin, dass es an erster Stelle am Gespräch, am Sprachgebrauch liegt, dass man sich durchsetzen kann:
„Mir scheint(...) im Erzählen überhaupt eine sehr groβe humane Qualität zu stecken. Das Erzählen ist ja etwas friedfertiges;wo Leute zusammensitzen und einer erzählt oder man erzählt sich gegenseitig, da schweigen die Waffen. Das ist eine der friedfertigsten Angelegenheiten, die man sich vorstellen kann, und was hinzukommt, das Erzählen ist auch etwas, das gar nicht so sehr an ein Kollektiv gebunden ist, sondern an den einzelnen; man kann sich ja auch selber in seinen Erinnerungen selbst, wenn man allein oder einsam ist, durcherzählen und sich über Wasser halten.“[16]
Köpf geht noch einen Schritt weiter; das Leben kommt bei ihm nicht nur dem Erzählen gleich, sondern es wird dem Erzählen untergeordnet und nicht umgekehrt. Er erzählt, um leben zu können. Aber das Erzählte wird nicht unverbindlich; das Erzählte gestaltet die Erlebnisse wie im Falle Hemingway: „Er erzählt nicht. Er hat zunächst erzählt, was er erlebt hat, während er später zu erleben bemüht war, was er erzählen wollte.“ (HM, 49) Ein besonderes Merkmal des Köpfschen Widerstand leistenden Erzählens im Gegensatz zu den erzählten Geschichten, in denen die Machthaber am Ende als Sieger vorkommen, ist, dass Geschichten erzählt werden sollten, in denen die Verlierer zum Sieg kommen: “Ich liebte Geschichten, die den Verlierern vom Ende der Sieger erzählten.“ (MaT, 15) Er erklärt sich mit der Sprache der Literatur einverstanden, die das Sprachrohr der Unterdrückten, der Verlierer ist und nicht dasjenige der Sieger, der Machthaber. ( Vgl. IS, 56)
Indem die Geschichten aus der Perspektive der Verlierer und nicht der Sieger erzählt werden, entsteht nach Herbert Kaiser ein Perperspektivenwechsel, d.h durch „die humoristische Erniedrigung des Grossen und Erhöhung des Kleinen“[17]der zu einer grundlegenden Veränderung in Bezug auf den Inhalt und die Konsequenzen der erzählten Geschichten führt. Die Geschichten aus der Perspektive der Vertreter des vorhandenen Systems zu erzählen, würde bedeuten, denen zu ihrem Sieg weiter zu verhelfen. Die Vertreter der bestehenden Dummheit und Unvernunft als besiegbar zu erzählen, an die Widerstandskraft der Verlierer, der Versager zu appellieren, betrachtet Köpf als die wichtigste Aufgabe des Schriftstellers. Dieser Prozess kann sprachlich rückgängig gemacht werden, indem die Menschen sich in ihren Erzählungen mit den Machthabern auseinandersetzen, sie nicht mehr als Helden begrüβen. Es kommt auf die Erzählungen an, durch deren Gebrauch die Fortdauer der vorgegebenen Welt legitimiert und gewährleistet wird. Dass die Geschichten vom Ende der Sieger und vom Sieg der Verlierer erzählt werden, ist ein Hinweis darauf, dass die Sieger nicht mehr als Sieger hervortreten können.
Solche Geschichten verschaffen jenen kindlichen Blick, der „unbestechlich“, „auch böse“, „unbezahlbar“ und durch nichts käuflich“ (IS, 33) ist, der die Einsicht gewährt, dass der König „nackt“ ist. Es bedarf aber nur der Infragestellung der bestehenden unvernünftigen Verhältnisse durch alternative Erzählungen. Welche Wirkung aus der Infragestellung der Umstände von den Erzählungen hervorgehen kann und wie eng die herrschende Wahrnehmungsweise von den Erzählungen abhängt, formuliert Jürgen Nendza mit folgender Aussage:
„Die gradlinige, auf Sicherung und Ordnung habitualisierter Wahrnehmungskonzepte angelegte Instrumen­talisierung der Sprache gerät aus ihren ‘konventionellen Fugen‘, wenn die Sprachlichkeit der Welterfassung selbst thematisiert wird.“[18]
Um die gestaltende, bestimmende Rolle der erzählten Geschichten zu betonen, möchte ich Lyotard anführen:
Diese Erzählungen erlauben also einerseits, die Kriterien der Kompetenz der Gesellschaft, in der sie erzählt werden, zu definie­ren, sowie andererseits, mit diesen die Leistungen zu bewerten, die in ihr vollbracht werden oder werden können.“ [19]
Dieser Perspektivenwechsel deutet darauf hin, die Peripherie zum Zentrum zu bringen, wobei die als das Verdrängte – das poetische Denken und der Gegendiskurs – und das Zentrum als im Alltag zu erzählenden Geschichten – verstanden werden können. In dieser Hinsicht betont Köpf im Anschluss an William Faulkner, dass die Schriftsteller solche Geschichten erzählen sollten, die an den kämpferischen Geist der Verlierer appellieren und sie zum Weiterkampf gegen die Unvernunft ermutigen und nicht Geschichten, in denen die Herrscher zum Sieg kommen: : „Ich weigere mich, den Untergang der Menschen hinzunehmen ... Ich glau­be, der Mensch wird nicht nur überleben, er wird siegen. Er ist unsterblich, nicht weil er allein unter den Geschöpfen eine unermüdliche Stimme hat, son­dern weil er eine Seele, einen Geist hat, fähig zu Mitleid und Opfer und Ausdauer. Es ist Aufgabe des Dichters, des Schriftstellers, über diese Dinge zu schreiben. Es ist sein Privileg, dem Menschen beim Ausharren zu helfen, indem er ihm das Herz erhebt, ihn erinnert an Mut und Würde und Hoffnung und Stolz und Erbarmen und Mitleid und Opfer ... Die Stimme des Dichters ist nicht nur ein Zeugnis vom Menschen, sie kann auch eine der Stützen und Pfeiler sein, die ihm helfen auszuharren.“ (MaT, 28)
In Anlehnung an Antonio Skármeta nimmt Köpf Partei für die Verlierer. So Skármeta: “Ich glaube, seit dem Putsch interessieren mich mehr und mehr die konfliktbeladenen, leidenden, solidarischen, hilflosen Personen“(MdWG, 59) Köpf weist darauf hin, dass ihm in seinen Werken[20] daran liegt, darzustellen, welche Gründe zum Scheitern der Figuren geführt haben, wie solche Probleme hätten beseitigt werden können: „Auch hier geht es um Lebensentwürfe, die in ihrem Scheitern und in ihren Auflösungsmöglichkeiten dargestellt werden, aber auch im Hinblick auf die Überwindung von Krisen.“[21]
Im Köpfschen Erzählen ist die Beziehung zwischen der Peripherie und dem Zentrum auch von entscheidender Bedeutung und hängt mit der „Vergegenkunft“ zusammen: „Thulsern kehrt die Verhältnisse um: die Peripherie erscheint als Zentrum.“ (LdN, 183) Er betont, dass die Peripherie das Zentrum erobern soll, um ihren Platz im Zentrum zu sichern: „Aber das Entscheidende dabei ist, dass es immer um das Erzählen von Geschichten gehen wird, um Begegnungen, um Dinge, die vielleicht, ganz randständig sind, die aber dann, wenn man sie bedenkt, doch eine zentrale Funktion bekommen, also dass das Zentrum immer vom Randständigen her bestimmt wird.“ [22] Dass die Peripherie das Zentrum verdrängen und an seine Stelle treten soll, betrachtet Achim Escher für ein charakterisches Merkmal zeitgenössischen Erzählens: “Die Aufwertung der Peripherie und die gleichzeitige Abwertung des Zentralen ist ein wesentliches Kennzeichen des postmodernen Erzählens überhaupt.“ [23]
Ein anderes Merkmal Köpfschen Erzählens kann anhand Thulsern – die von Köpf erzählend entworfene Heimat, in der sich seine frühen Werke abspielen und wo dieser Perspektivenwechsel betont wird – skizziert werden. Für Köpf ist Heimat nicht ein bestimmter Ort, der schon existiert und wo man geboren ist. Er lehnt den Begriff “Heimat”, der mit den geographischen Grenzen zu tun hat, ab: “Das ist dort, wo ich herkomme, mich auskenne, aber nicht mehr hingehöre.“(H, 119) Weil die mit geographischen Grenzen erzählte Heimat schlechte Erfahrungen assoziert, setzt er sich mit dem etablierten Heimatbegriff auseinander, der irgendwie in einem Zusammenhang mit solchen Wörtern steht: „Bauer, Blut, Boden, Gemüt, Grübelei, Grund, Heide, Hof, Innerlichkeit, Leidenschaft, Moor, Opfer, Rasse, Scholle, Schwermut, Stamm und Volk.“ (H, 121)
Die Literatur macht diesen Heimatbegriff obsolet. Heimat ist nach Köpf über die Regel der Zugehörigkeit oder der Nichtzugehörigkeit hinaus eine literarische, die mit Staatsangehörigkeit oder mit geographischen und staatlichen Grenzziehungen nichts gemeinsam hat. Er begreift die Heimat in dem Umgang mit der Literatur: „Zur Heimat gehört die Literatur.“(H, 122) Die Heimat wird beim Schreib- und Lesevorgang geschaffen, der nicht ein statischer, sondern dynamischer Prozess ist. Die Schriftsteller verlassen sich nicht auf die mit Grenzen umgebene Heimat, sondern sie schaffen sie erst schreibend; was sie „Heimat“ nennen, ist kein geographisches Gebiet oder Land, sondern ein „verbalisiertes“, so Miguel Torga: (...) wenn ich mein wirkliches Heimatland verliere und kein Haus mehr habe, bleibt mir nichts übrig, als mein Haus aus Wörtern zu errichten. Mein Beruf gleicht jetzt dem eines Maurers: Ich baue mir mein Haus der Worte, mein verbales Chile, mein Chile der Poesie.“[24]
Heimat ist ein Erzählraum, eine literarische Landschaft und wird durch Geschichten-Erzählen erschaffen; sie hat mit ländlichen Grenzen überhaupt nichts zu tun, da die erzählten Geschichten ländliche Grenzen überschreiten. Um die Bedeutung seiner Heimat zu erschlieβen, um die Reichweite seiner Heimat zu erkennen, ist eine permanente Suche vonnöten, geschichtliche, politische Hintergründe zu erkennen und sie auch zu erzählen. Erst dann kann die Heimat entstehen, sie ist nicht da: „Die Erschaffung eines eigenen Erzählraumes hat nichts mit verhock­tem, dumpf tümelndem Regionalismus zu tun, sondern es ist ein altehrwürdiges Verfahren jener Erzähler, die das Risiko auf sich nehmen, auszuholen, weite Bögen zu spannen und ihren Raum mehrdimensional historisch, gesellschaftlich und politisch auszuleuchten.“(LdN, 182)
Heimat entsteht im Schreibvorgang. Der Schriftsteller setzt sich mit den Verhältnissen in der Heimat auseinanader, er kritisiert die Verhältnisse, und entwirft auf dem Papier eine mögliche Heimat, das ist die konjunktivische, indem er in der Auseinandersetzung mit den allgemein herrschenden Verhältnissen in seinem Lande und mit all den Institutionen, mit den Machthabern seine verbalisierte Heimat zu schaffen versucht, da die Schriftsteller keine Heimatpfleger sind (Vgl. H,105) Und sie schaffen ihre Heimat erst erzählend und in der Auseindersetzung mit den Verhältnissen: „Es geht vielmehr um den Schmutz und ums Nest. Ein Erzähler ist ein Nestbeschmutzer, der weiß, dass die wärmsten und besten Nester durch nichts anderes zusammenge­halten werden als durch Schmutz. Die Grösse dieses Nestes ist genau festgelegt: Thulsern ist klein wie die Welt.“(LdN, 183) Deshalb fasst Köpf Heimat nicht als einen Ort auf, den man im Atlas findet, sondern als einen, dem man auf der literarischen Landkarte begegnen kann: „Thulsern existiert also nicht vorab, sondern Thulsern entsteht, wenn ich mich erzählend erinnere und erinnernd davon erzähle. Es entsteht durch das Nacherzählen dessen, was vorher nicht da war.“(LdN, 182) Als eine literarische Landschaft hat Thulsern räumliche und zeitliche Aspekte wie jede verbale Heimat. Aber sie widerspricht den gewöhnlichen Urteilen, sie irgendwo auf der Welt zu verorten.“Es war einmal ein Schriftsteller, der hatte die Universität Thulsern erfunden, von der seine Kritiker meinten, diese müsse irgendwo im Allgäu liegen.“ (MvL, 187) Die Grenzen von Thulsern sind derart verwischt, dass der Leser die erzählte Heimat als seine eigene begreift: „Jeder Leser kann selbst überprüfen, wie weit es von seiner eigenen Haustüre nach Thulsern ist. Das schließt die Möglich­keit nicht aus, mittendrin zu hocken.“ (LdN, 183)
Herkömmliche Grenzen sind zu überschreiten, Geschichten anderer Heimaten, anderer Schriftsteller zu vergleichen, die Zeiten und die geographischen Räume sind zu verschmelzen, um die Reichweite dieser literarischen Heimat festzustellen. Thulsern verwandelt sich in eine universale Heimat, in der jeder seine eigene Heimat erkennen kann:„Mit jedem der bisher erschienenen Romane wird der Kosmos Thulsern neu und aus unterschiedlicher Perspektive mit unterschiedlichen Mitteln des Erzählens erschlossen. Freilich ist dieses Thulsern nicht auf dem direkten und gerade ausführenden Weg erzählbar. Umwege sind zu machen , Hindernisse zu überwinden, ehe Thulsern erreicht werden kann.“[25] Dass Thulsern nicht direkt erzählt wird, hat mit der Tatsache zu tun, das lineare Denken zu überwinden, das die Wahrnehmungskonzepte prägt. Das vorhandene Denken, das auf das wirtschaftliche Wachstum fixiert ist, beschäftigt sich keinen Augenblick mit dem Gedanken, dass die Menschheit bedroht ist, und sich ihrer Katastrophe zubewegt, weil dieser Gedanke keinen wirtschaftlichen Profit mit sich bringt, und die Welt als „unveränderbar“, als „statistisch“ versteht. Da Köpf Widerstand gegen unmenschliche Umstände, und die Ich- und Weltverwandlung ins Zentrum seines Erzählprogrammes stellt, setzt er sich mit dem linearen Denken auseinander, das diese Umstände zusammenhält. Um neue Wahrnehmungsweisen zu ermöglichen, ist es eine unabdingbare Voraussetzung, vorhandenes Erzählen zu zerstören. Die Handlungsverläufe sollen nicht linear, also nicht in der zeitlichen Abfolge, ereignis-oder psychologieparallel erzählt werden, da dieses Erzählen die Fortsetzung des Bestehenden ermöglichen würde: „Freilich ist es nicht mit einem ereignis- oder psychologieparallelen Erzählen getan, in dem der Erzähler seine Ge­schichte wie einen Maulesel bepackt und von A nach B schickt oder — wie in ‘Der Name der Rose’ — Figuren mit Rucksäcken verwechselt, die beliebig mit Gelehrsamkeit gefüllt werden kön­nen.“(Ks, 171)
Unter solchen Verhältnissen sollten sich die Geschichten in einer Zeit, in der die Welt vor einer totalen Zerstörung steht, wo das menschliche Leben fragwürdig erscheint, konventionelle Kriege vielen Menschen das Leben kosten, ökologische Katastrophen auf der Tagesordnung stehen, mit der Wahrnehmungsweise auseinandersetzen, die es den Menschen aufzwingt, all die Gefahren als schicksalhafte, unvermeidliche Ergebnisse zu betrachten. Es ist lineares Denken, auf das diese Wahrnehmungsweise zurückgeführt wird. Lineares Denken veranlasst, die Umstände als Fakten zu begreifen und verhindert es gleichzeitig, Zusammenhänge zwischen bestehender Dummheit und persönlicher Verantwortung zu erschlieβen. Lineares Denken stellt die Welt als eine „statische“, „faktische“ Naturgegebenheit dar, bei der sich notwendige Abfolgen wiederholen und ihrer Erhaltung beitragen. Die historischen, gesellschaftlichen, politischen Ereignisse mit der linearen Abfolge wie bei den Naturgegebenheiten zu erklären, hieβe, die gegenwärtige Welt als schicksalhaft, als unveränderbar zu betrachten. Aus diesem Grund betrachtet Köpf die Auseinandersetzung mit dem linearen Denken als eine unabdingbare Voraussetzung, da er die statische Welt als eine inhumane, bedrohte auffasst, die aber verwandelt werden könnte, wenn die Menschen die Umstände als „gestaltbar“ als „formbar“ betrachten würden: „Ich glaube, wir müssen speziell in nächster Zukunft, aufgrund unserer geschichtlichen und gesellschaftlichen Situationen, ganz stark darauf achten, dass wir uns nicht von der Kraft des Faktischen bestimmen lassen,(...) Wir stellen ja in unserem eigenem Leben fest, dass der Spielraum immer enger wird, dass diese Kraft des Faktischen immer gewaltiger wird.“[26]
Die Geschichten in linearer Chronologie und in ereignis- oder psychologieparalleler Abfolge zu erzählen, hieβe gleichzeitig auch, der Reproduktion der bestehenden unmenschlichen Umstände beizutragen. Daher hat der Erzähler: „ verschiedene Berichte zu vergleichen, Anekdoten aufzulesen, Inschriften zu entziffern, Geschichten einzuweben, Überlieferungen zu sieben, Persönlichkeiten aufzusuchen, Lobpreisungen an diese Türe zu kleistern, Pasquille an andere...In Summa: an allen Ecken und Enden gibt’s Archive einzusehen und Akten, Annalen, Dokumente und Bandwurm-Genealogien nachzulesen,“ [27] um dem Erzählen einen gerechten Sinn zu verleihen und das lineare Denken bzw. Erzählen zu überbieten, seine literarische Heimat zu erzählen. Bei der Erschaffung der literarischen Heimat zieht Köpf das räumliche Erzählen dem linearen vor.[28]
Um die menschheitsvernichtenden Umstände zu überwinden, ist die Auseinandersetzung mit dem linearen Denken eine unabdingbare Voraussetzung: „Mich interessiert nicht der tumb geradeaus verlaufende Erzählstollen. Abseits, seitwärts, abwärts heißt die Richtung, mit­hin räumliches Erzählen als Alternative zum stumpfsinnig additiv Linearen des Unddannunddann.“(Ks, 171) Die Überwindung linearen Denkens sowie Erzählens ist von auβerordentlicher Bedeutung: „Es gilt, die normative Kraft des Faktischen zu sprengen.“[29] Wenn die Welt nicht als statisch, sondern als veränderbar erzählt wird, ist es prinzipiell auch möglich, dass an ihre Stelle eine veränderbare hätte kommen können, wobei diese Welt als humanere, die es heraufzubeschwören gilt, zu interpretieren ist. Dies erfordert ein Erzählen, das den etablierten Fakten widerspricht.
Köpf stellt dem linearen Denken die poetische Phantasie entgegen. Er weist dem Erzählen eine Aufgabe zu, das Ganze in allen Beziehungen zu entlarven und Zusammenhänge zwischen den Verhältnissen und dem Verhalten des Menschen herzustellen. Das Ganze – die herrschende Unvernunft – kann wahrgenommen werden, indem all die Beziehungen entziffert, dekonstruiert werden, um das Ganze in Einzelteilen und die Funktion dieser Einzelteile im Ganzen zu sehen. Nur durch die poetische Phantasie bzw. das poetische Denken kann es gelingen, die Dinge in ihrer Verwobenheit darzustellen. Bei Köpf ist alles mit allem verbunden. Jedes „harmlose“ Verhalten, das „pure“ Gespräch ist in die herrschenden Umstände einbezogen. Da ein Individuum in das herrschende gesellschaftliche Ganze integriert ist, ist er Mittäter der bestehenden Unvernunft, solange er diesen Machtverhältnissen nicht widerspricht. Die Gleichgültigkeit des Bürgers gegenüber einer atomaren Gefahr oder den politischen Machtverhältnissen ist mit einem unmittelbaren Zusammenhang mit dem etablierten linearen Denken zu erklären, das das Ganze nicht wahzurnehmen gestattet.
Ein anderes wichtiges Merkmal der Köpfschen „Vergegenkunft“ ist konjunktivisches Erzählen. Um humanere Verhältnisse zu realisieren, sollte man nicht erzählen, wie es war, was die Umstände fortzusetzen gleichkäme, sondern wie es hätte sein können, was die erzählte, dargestellte Welt zum Leben zu erwecken ermöglichen könnte: „Für einen Erzähler ist der Konjunktiv deshalb unverzichtbar, weil ein Erzähler nie erzählt, wie es war, sondern stets, wie es hätte sein können.“ [30] Die Problematik zwischen dem Faktischen und dem Möglichen spitzt er weiter zu, um das Schwergewicht des Konjunktivs in seinem Erzählen zu betonen: „Ich habe früher immer großen Wert gelegt auf die reinliche Scheidung zwischen dem Wirklichen und dem Möglichen und auch Nicht-Möglichen und dabei übersehen, wo die Trennungslinie in Wahrheit verläuft: nicht zwischen dem Wirklichen und Möglichen, sondern zwischen dem Möglichen und dem Nicht-Möglichen, die man beide mit dem Konjunktiv greift.“ (AaA, 133)
Die „Vergegenkunft“ wird von Köpf aus dieser Perspektive folgenderweise definiert: “Vergegenkunft heiβt: vorauszusehen, wie es gewesen sein könnte, wenn es dereinst geschähe. Dabei ist Konjunktiv von entscheidender Bedeutung, denn erst Konjunktiv eröffnet die Welt des Möglichen, des Unwirklichen und des Ersehnten: lrrealis, Conditionalis, Optativ.“ [31]
Zwar hat Köpf diesen Begriff von Grass übernommen, aber es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Erzählen von Günter Grass und demjenigen Köpfs. Köpf formuliert die Differenz seiner „Vergegenkunft“ von der Grasschen folgendermaβen:
Bei Grass ist die Idee der Vergegenkunft auch überwiegend indikativisch: gestern wird sein, was morgen gewesen ist. Für mich sind entscheidend die Möglichkeiten des Konjunktivischen , also das Eröffnen von Möglichkeiten, von Varianten: es könnte so,aber auch anders gewesen sein.“[32]
Der Begriff „Vergegenkunft“ assoziert nicht nur eine zeitliche Dimension, nämlich eine Abkürzung der Zeitformen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, sondern er macht auch den Kern seiner Poetik aus. Kempkes weist über die zeitliche Dimension der „Vergegenkunft“ hinaus auf ihre zentrale Bedeutung in Köpfs Poetik:
„Bei der „Vergegenkunft“ handelt es sich um den poetischen Versuch, der Zeit, unserer Zeit gerecht zu werden. Dies kann nur gelingen, wenn man Abstand nimmt von purer Realität und ausschlieβlich-punktueller Wahrnehmung. Grenzen müssen überschritten, Kontexte geschaffen, Zusammenhänge geknüpft und das groβe Ganze hergestellt werden.“ [33]
Ähnlich beurteilt Edgar Platen die „Vergegenkunft“ und betont, dass sie nicht nur auf die zeitliche Dimension beschränkt ist, sondern Köpfs ganze Poetik umfasst und sein Erzählprogramm ausmacht:
„Einerseits werden im Widerstand leistendes Erzählen Strukturen eines linearen Denkens in ihrer geschichtlichen Dimension aufgezeigt, das keineswegs auf den Aspekt der Zeit beschränkt ist, sondern von der Erkenntnistheorie bis zum Handeln reicht – andererseits wird im Widerstand ein alternatives, ästhetisches Denken erzählend entworfen.“[34]
Köpf ist von der Macht des Wortes, der Sprache bzw. des Widerstand leistenden Erzählens überzeugt, da die Erklärbarkeit der Welt auch die Veränderbarkeit der Umstände einschließt. Widerstand wird durch Erzählen geleistet, da er dem Erzählen eine Bedeutung zuschreibt, durch die die gesellschaftlichen Verhältnisse ihre Gestalt erhalten. Der gestaltenden, bestimmenden Bedetung des Erzählens entsprechend steht der Widerstand in keiner Weise in einem parteipolitischen Sinne, dass man auf die Straβe geht und mit den Plakaten den Umsturz einer Regierung verlangt. Der Diskurs ist das den herrschenden Verhältnissen innewohnende Medium, wodurch ihre Herrschaft zusammengehalten wird, wodurch gegen die existierenden Umstände Widerstand geleistet werden kann. Es sind die erzählten Geschichten, die den Widerstand ausmachen. Man braucht nur die Geschichten zu erzählen, die das Bestehende in Frage stellen. Dann verliert das Bestehende bzw. die Unvernunft ihre Kraft und es kann an ihre Stelle die Humanität treten. Es hängt nur mit den erzählten Geschichten auf engste zusammen. Die „Vergegenkunft“ verweist auf das Schriftstellerische, nämlich auf das Schreiben und das Lesen und thematisiert die Erkenntnis, dass die Welt nur durch einen humaneren Diskurs humanisert werden kann, auch wenn diese Überzeugung nur ein Traum, nur als eine geringe Möglichkeit erscheinen mag; Köpf erhöht diesen Traum, diese geringe Möglichkeit zum Zentrum seiner Poetik, zum Zentrum seines Lebens überhaupt und liest und schreibt, um seiner Überzeugung gerecht zu werden.
Auch wenn das Erzählen als die einzige Instanz verstanden wird, scheint es Köpf wegen der Übermacht der etablierten Werte, Beziehungen, der Gleichgültigkeit der Menschen gegenüber den gesellschaftlichen Ereignissen ein Ding der Unmöglichkeit: „Weil ich weiß, (...) strenge ich mich an, denn das Vergebliche muß getan, das Unerreichbare erzählt werden.“( MaT, 38) Aber für Köpf ist Erzählen ein Akt, auf den zu verzichten nicht möglich ist: „Vielleicht ist das Erzählen die letzte dem Menschen verbliebene Chance, über sein Leben nachzudenken.“( Ks, 173)
Welche Hindernisse in solchen gesellschaftlichen, politischen Verhältnissen zu überwinden, welche Grenzen zu überschreiten sind, erzählend sich und diese Verhältnisse zu verwandeln, wird untersucht werden, da der Autor und der Leser sich im Köpfschen Erzählprogramm als diejenige Instanzen erweisen, denen die Aufgabe zufällt, die zu erzählende/erzählte, darzustellende/dargestellte Welt zum Leben zu erwecken. Der Autor und der Leser sind Bestandteil der ‚Vergegenkunft’.[35]

[1]Zitiert in Rolf Günter Renner: Die postmoderne Konstellation. Theorie, Text und Kunst im Ausgang der Moderne. Freiburg 1988, S. 206
[2] Zitiert in Ernesto Grassi: Die Macht der Phantasie. Zur Geschichte abendländischen Denkens. Koenigstein/Ts. 1979, S. 262
[3] Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt/M. 1991, S. 11
[4] Rolf Günter Renner: Die postmoderne Konstellation. Theorie. Text und Kunst im Ausgang der Moderne. Freiburg 1988, S. 218
[5] Barbara Keller: Rekonstruktion von Vergangenheit. Opladen 1996, S. 74
[6]Zitiert in Peter Klier: Im Dreieck von Demokratie, Öffentlichkeit und Massenmedien. Beiträge zur Politischen Wissenschaft; Bd. 56, Berlin 1990, S. 14
[7] Michel Foucault: Die Ordnung des Diskurses. Frankfurt/M. 1991, S. 11
[8] Vgl. Günter Waldmann: Vom produzierten zum produzierenden Leser In: Gerhard Köpf. (Hrsg.): Rezeptionspragmatik. Beiträge zur Praxis des Lesens. München 1981, S. 117
[9] Zitiert in Jürgen Schiewe: Die Macht der Sprache. Eine Geschichte der Sprachkritik von der Antike bis zur Gegenwart. München 1998, S. 198
[10] Hanns – Josef Ortheil: Schauprozesse. Beiträge zur Kultur der 80er Jahre. München 1990, S. 132
[86] Zitiert in Carsten Schmidt: Der Umgang mit der NS- Vergangenheit im Spannungsfeld zwischen individuellem und gesellschaftlichem Unbewussten. In : Erich Fromm Heute. Zur Aktualität seines Denkens. München 2000, S. 210
[11] Jürgen Schiewe: Die Macht der Sprache. Eine Geschichte der Sprachkritik von der Antike bis zur Gegenwart. München 1998, S. 7
[12] Zitiert in Ulrich Klotz: Ästhetik als Dialektik. Prolegomena zum Literaturbegriff bei Miguel de Unamuno. Hamburg. Duisburg 1998, S. 22
[13] Markus Rieger: Ästhetik der Existenz. Eine Interpretation von Michel Foucaults Konzept ‚der „Technologien des Selbst“ anhand der „Essais“ von Michel de Montaigne. Münster 1997, S.79
[14] Zitiert nach Jürgen Schiewe: Die Macht der Sprache. Eine Geschichte der Sprachkritik von der Antike bis zur Gegenwart. München 1998, S. 91
[15] Franz Loquai: Der blaue Weg des Möglichen. Im Gespräch mit Gerhard Köpf. In: Franz Loquai. (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 136
[16] Zitiert in Gerhard Köpf: Ästhetik und öffentliche Anästhesie. Ein Zuruf. In: Gerhard Köpf: Vom Schmutz und vom Nest. Aufsätze aus zehn Jahren. Frankfurt/ M. 1991, S. 116
[17] Jürgen Nendza: Wort und Fiktion. Eine Untersuchung zum Problem der Fiktionalität in der Sprachzeichenkommunikation. Aachen 1991, S. 25
[18] Jean-François Lyotard: Das postmoderne Wissen. Wien 1994, S . 68
[95] Gemeint sind hier “Piranesis Traum“, „Borges gibt es nicht“ und „Papas Koffer“ Vgl. Franz Loquai: Der blaue Weg des Möglichen. Im Gespräch mit Gerhard Köpf. In: Franz Loquai. (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 132
[19] Franz Loquai: Der blaue Weg des Möglichen. Im Gespräch mit Gerhard Köpf. In: Franz Loquai. (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 132
[20] ebd. S. 139
[21] Achim Escher: Vom “postmodernen Roman” zur postmodernen Lesart. Theorie und Praxis metaphorologischer Lektüren von euro-amerikanischen Romanen des 20. Jahrhunderts. Essen 1996, S. 297
[22] Zitiert in Gerhard Köpf: Die Metaphoras der Witwe Gonzales. Anmerkungen zu Antonio Skármetas Roman “Mit brenneder Geduld” In: Gerhard Köpf: Vom Schmutz und vom Nest. Aufsätze aus zehn Jahren. Frankfurt/M. 1991, S. 59
[23] Gerhard Köpf: Der Thulserner Konjunktiv oder Rede über das allmähliche Flechten eines Zopfes während des Erzählens In: Franz Loquai (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 128
[24] Franz Loquai: Der blaue Weg des Möglichen. Im Gespräch mit Gerhard Köpf. In: Franz Loquai. (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 136
[25] Gerhard Köpf: Der Thulserner Konjunktiv oder Rede über das allmähliche Flechten eines Zopfes während des Erzählens In: Franz Loquai (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 129
(26) ebd. S. 126
[27] Gerhard Köpf: Der Thulserner Konjunktiv oder Rede über das allmähliche Flechten eines Zopfes während des Erzählens In: Franz Loquai (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 129
[28]Gerhard Köpf: Der Thulserner Konjunktiv oder Rede über das allmähliche Flechten eines Zopfes während des Erzählens. In: Franz Loquai (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 126
[29] ebd. S. 126
[30] Franz Loquai: Der blaue Weg des Möglichen. Im Gespräch mit Gerhard Köpf. In: Franz Loquai. (Hrsg.): Der blaue Weg des Möglichen. Materialen zum Werk Gerhard Köpfs. Bamberg 1993, S. 121
[31] Georg Kempkes: Thulsern, Europa, Macao und das Fliegen. „Vergegenkunft „ als neues Erzählen am Beispiel von „Borges gibt es nicht.“ In: Franz Loquai. (Hrsg.): Gerhard Köpf. Portrait. Eggingen 1993, S. 74
[32] Edgar Platen: Erzählen als Widerstand. Zu Gerhard Köpfs Roman „Die Strecke“ im erzählerischen Umfeld der 80er Jahre. Frankfurt/M. 1994 , S. 19
[33] Vgl. Georg Kempkes: Thulsern, Europa, Macao und das Fliegen. „Vergegenkunft „ als neues Erzählen am Beispiel von „Borges gibt es nicht.“ In: Franz Loquai. (Hrsg.): Gerhard Köpf. Portrait. Eggingen 1993, S.74

Yorumlar

Bu blogdaki popüler yayınlar

Mütevelli

Bir Bireyin ve Bir Toplumun Varoluş Destanı Safahat

Mevlana'da Hakk'a ve Evrensel Barışa Erişim Yolu